BMIN - Behinderte Menschen INklusiv
 

Bei der U4 Endstelle Heiligenstadt wurde dieses Problem von der ÖBB bereits vor einigen Jahren behoben. Auf der S45 werden vorrangig Züge vom Typ „Bombardier Talent“ eingesetzt (Niederflurgarnituren, die u.a. auch mobilitätseingeschränkten Personen den Ein- und Ausstieg erleichtern).


Wegen der variierenden Bahnsteighöhen ist der „Talent“ mit einer Rampe ausgestattet, die vom Zugführer manuell heruntergelassen werden kann. Es bleibt jedoch dem Zufall überlassen, ob sich diese Rampe im vorderen oder im hinteren Teil des Zuges befindet, wie wir an diesem Tag verblüfft feststellen mussten. Wir stiegen in Heiligenstadt im vorderen Abteil, wo sich normalerweise die Rampe befindet, ein.


Beim Aussteigen in Ottakring folgte die große Überraschung für uns, aber auch für den Zugführer: Durch die Bahnsteighöhe (ca. 25cm) und das Fehlen der Rampe in vordersten Abteil des Zuges mussten wir drei starke Helfer um Hilfe ersuchen, damit wir gemeinsam den E-Rollstuhl aus dem Zug hieven konnten. Diese Aktion war für keinen der Beteiligten ungefährlich.


Wir sprachen noch mit dem Zugführer und dieser versicherte uns, dieses Problem der ÖBB zu melden.


Anm. BMIN-Red.: Abgesehen davon, dass in einem „Talent“ nur ein offizieller Rollstuhlplatz zugelassen ist, ist von der ÖBB für den Ein- und Ausstieg eines Rollstuhlnutzers und das Herunterklappen der Rampe durch den Zugführer, eine dreiminütige Verspätung einkalkuliert. (Der aktuelle Zustand würde wohl einen ÖBB-Dienstscooter (Dienstroller) für den Zugsführer erfordern, damit sich etwaige Verspätungen, durch die Nutzung der Rollstuhlrampe, in Grenzen halten...)

Schon beim Ankauf des Talents durch die ÖBB wurde u.a. die ausklappbare Rollstuhlrampe kritisiert und der Einbau einer elektronischen Einstiegshilfe vorgeschlagen. Als Sofortmaßnahme fordert BMIN die Anbringung zumindest einer mechanischen Rampe an beiden Enden des „Talents“. Zur Erinnerung: 2016 muss der öffentliche Raum barrierefrei sein – Dies gilt auch für die ÖBB.