BMIN - Behinderte Menschen INklusiv
 
 

Im Mai 2007 wurde der letzte Hochflurbus mit Stufen bei den Einstiegen der Wiener Linien (ehemals Wiener Verkehrsbetriebe) offiziell feierlich verabschiedet. Auch der alte Silberpfeil der U-Bahnlinien wird irgendwann verschwinden und alle U-Bahnlinien werden mit dem V-Wagen nachgerüstet werden.

Auch sind nun alle U-Bahn Stationen mit Aufzügen nachgerüstet worden. Der „Ulf“/Siemens (Niederflurstraßenbahn) wird durch den neuen Flexity von Bombardier ergänzt werden. Wann die letzte alte „Bim“ verschwinden wird, ist jedoch noch nicht abzusehen. Die Abnutzung (Abschreibung) beträgt mindestens 30 Jahre. Soweit die Werbung.


Zu den Autobussen: Lediglich ein „Rolli“ darf pro Bus mitfahren (Kinderwagennutzer 2-3). Die Buslenker haben jedoch ein Problem: Die „Wartehäuschen“ (meist aus Plexiglas). Blinde- und sehbehinderte Menschen aber auch „Rollis“ können nicht ein- oder aussteigen, da vorne keine Bodenmarkierung vorhanden ist. Der Buschauffeur kann mit freiem Auge nicht abschätzen, wo er stehen zu bleiben hat.


Zu den alten „Silberpfeilen“: Wie hinlänglich bekannt, sind die Silberpfeile ein Auslaufmodell, da der Spalt zwischen Bahnsteig und U-Bahn Garnitur zu breit und zu hoch ist. Das Crossborder Leasing wurde nicht nur von der Wiener ÖVP kritisiert.

Zu den neuen V-Wagengarnituren: Lediglich vier Rollstuhlfahrer dürfen mitfahren. Zwei ganz vorne, zwei ganz hinten. Dies ist natürlich auch eine Benachteiligung, da die meisten Fahrgäste vor allem in der „Rushhour“ vorne und hinten einsteigen. Anpöbelungen waren und sind keine Seltenheit und somit vorprogrammiert, da die Wiener Bevölkerung zunehmend auf die „Öffis“ umsteigt.


Zu den U6-Garnituren: Die alte Stadtbahnlinie (Linienwall - Gürtel) entwickelte sich zur meistfrequentierten U-Bahnlinie. Ursprünglich durften Rollstuhlfahrer gar nicht mitfahren.

In Zusammenarbeit mit BIZEPS wurde ein brauchbarer Kompromiss erarbeitet: Die Spaltbreite wurde verringert, der Einstieg für „Rollis“ erleichtert. Allerdings ist die vollständige Barrierefreiheit (immer noch) nicht gegeben.

Zwar sind alle Stationen mit Aufzügen ausgestattet, allerdings sind bei manchen Stationen zu wenige und zu kleine vorhanden (Stephansplatz, Landstraße, Spittelau, etc.). Zudem fehlen auch noch barrierefreie Zugänge (Rampen), wie die in Sanierungsarbeiten stehende U6 zeigt, bei der denkmalgeschützte Gebäude im Vordergrund stehen.


Zu kritisieren sind auch die langen Wege, die vor allem ältere und mobilitätseingeschränkte Personen zurücklegen müssen. Auch sehbehinderte und blinde Menschen haben es schwer, da die Blindenleitlinien durch die verschiedenen Einstiege bei den Garnituren auch nicht mehr stimmen...


Zu erwähnen ist noch, dass viele kleinere Autobuslinien „privatisiert“ wurden, aber nach wie vor zu „Billigsttarifen“ für deren Angestellten unter der Flagge der Wiener Linien und Co. KG unterwegs sind.


Natürlich hat Wien noch immer die besten „Öffis“ von ganz Österreich - manche behaupten weltweit. In den vergangenen 38 Jahren vom Probebetrieb zum aktuellen Zukunftsprojekt U5 ist viel passiert. Jedoch gibt es nach wie vor erheblichen Verbesserungsbedarf - vor allem im Bereich der Barrierefreiheit.