25. April 2014
25. April 2014
Text: Pepo Meia
Theresienbad: Vorweg: Der Behindertenaktivist aus Meidling, Willhelm Hoffmann, ist am 1. April 2014 unerwartet verstorben. „Willi“ hat ebenfalls mitgewirkt,
Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, die Hallenbäder für behinderte Menschen zugänglich zu machen - leider nicht für alle. Das Bäderpersonal ist generell sehr bemüht und hilfsbereit und versucht auch individuelle Lösungen für Menschen mit Behinderung zu finden.
Das Theresienbad befindet sich in der Hufelandgasse 3, 1120 Wien-Meidling und ist auch mit den „Öffis“ sehr gut erreichbar (U4 Station Meidling Hauptrstraße).
Das Bad ist wahrscheinlich das älteste bestehende Wiens. Seine Ursprünge reichen bis in die Römerzeit zurück, in der bereits eine Schwefelquelle an dieser Stelle bekannt war.
1782 wurde das Bad auch für die Wiener und Wienerinnen zugänglich, und bald erfreute sich das Kurbad großer Beliebtheit. 1902 wurde das Theresienbad neuerrichtet und mit dem Trinkwasser aus der Ersten Wiener Hochquellen-wasserleitung gespeist.
1944 wurde das Bad völlig zerstört und 1956 wiedereröffnet. 1963–65 überbaute man das Sommerbad mit einer Halle, sodass eine ganzjährige Nutzung des Schwimmbeckens möglich wurde. Die Anlage wurde 1976 durch ein zusätzliches Sommerbecken erweitert.
BIZEPS online berichtete 1998, dass zwei für RollstuhlfahrerInnen völlig unbenutzbare Schienen einfach über die Stiegen beim Eingang der Theresienbades gelegt wurden! Die Duschen waren nicht rollstuhlgerecht.
Anfang November 1998 stellte die Gemeinderätin Jutta Sander (GRÜNE) daraufhin folgende Anfrage: "Wie konnte es passieren, dass trotz einer Zusage eines Mandatars das Theresienbad wieder nicht behindertengerecht umgebaut wurde?" Sie will auch wissen, ob den Zuständigen bewusst ist, dass "der nicht durchgeführte behindertengerechte Umbau des Bades gegen Artikel 7 Bundesverfassungsgesetz verstößt".
Das Angebot für behinderte Mitbürger:
Hallenbad: Drei WCs, zwei Brausen, drei Umkleidekabinen, acht Kästchen, ein Parkplatz, ein Aufzug, vier Rollstühle, ein Sessel-Beckenlift;
Sommerbad: Ein WC, zwei Aufzüge, ein Sessel-Beckenlift;
Anm.: BMIN-Red.: Der verantwortliche Magistratsbeamte des damaligen Umbaues hat sich da wirklich bemüht, die bestmögliche Lösung für diese Bevölkerungsgruppe zu finden (Höchstnote).
Generell ist jedoch zu kritisieren, dass keine betroffenen Fachleute bei Umbauten, Nachrüstungen, Rollstuhlanschaffungen, Sessel-Beckenlifte etc. in die Entscheidungsfindungen eingebunden werden.
Es gibt zwei alte „wasserfeste“ Rollstühle, mit dem man problemlos zum Sessel-Beckenlift in die Schwimmhalle gelangen kann. (Mit dem Straßenrollstuhl ist es untersagt in die Schwimmhalle zu fahren.)
Ab dem Jahre 2001 wurde das Bad auch für „Rollis“ und mobilitätseingeschränkte Personen mit Hubliftern im Außen- wie auch im Innbereich des Bades zugänglich gemacht. (Euroschlüsselsystem - einfache Bedienbarkeit)
Anm. BMIN-Red.: Ein Sessel-Beckenlift (Einstiegshilfe) ist ein Plastikstuhl mit dem mobilitätseingeschränkte Personen per Hydraulik ins Wasser gelangen.
dass das Theresienbad im Jahre 2001 für „Rollis“ und mobilitätseingeschränkte Personen mit Hubliftern zugänglich gemacht wurde.